Vergangenen Mittwoch bin ich morgens aufgestanden und dachte mir so … es ist Paprikasaison und höchste Eisenbahn mein geliebtes Paprikamark einzukochen. Doch für mein eigentliches Rezept, das sehr aufwändig ist, reicht mir gerade meine Zeit nicht. Meinen Klassiker könnt ihr übrigens auf meinem (leider auch aus Zeitmangel brachliegenden) Youtube-Kanal anschauen, HIER klicken für das Paprikamark-Rezept. Für den Youtube-Kanal habe ich mir schon etwas ausgedacht und sobald ich meinen Blog hier auf Vordermann gebracht habe, wird es auch da Neuigkeiten geben.
Aaaallllssooooo, überleg überleg, wie kann es schneller gehen und vor allem, wie kann es gehen, dass ich nicht ständig dabei bleiben muss? AHAAAAA, der Thermomix ist doch für solche Sachen das perfekt Gerät. Erst einmal habe ich im Web recherchiert, weil – warum das Rad neu erfinden, wenn es doch schon erfunden ist ABER ich habe für meine Bedürfnisse nix gefunden. Also selber ran! Kurz auf Facebook nachgefragt, ob Interesse besteht. Interesse besteht auf jeden Fall, das war nach 15 Minuten klar Hey, übrigens, der Thermomix TM5 hat soviel Mix-Power, dass ihr die Paprikas nicht so super sauber putzen müsst
Also ich ran, erst einmal Paprika-Nachschub eingekauft. In meinem Fall jetzt keine Bioware. Für einen Test war mir das einfach zu teuer. Manchmal habe ich so Hirngespinste, die sich dann aber nicht realisieren lassen. Darum teste ich teilweise mit konventionellen Lebensmitteln. Ich kann euch sagen, YEAH es ist Paprikasaison, denn ich habe das Kilo rote Paprika für 99 Cent erstanden! Bei der Arbeit für dieses Rezept habe ich dann noch bemerkt, es ist so easy einen Paprikasugo herzustellen, ähnlich dem Tomatensugo, den ihr oft in Gläsern oder Tetrapacks im Laden kaufen könnt. Daher habe ich mich entschieden, ein Kombirezept zu machen! Bei mir hier bekommt ihr jetzt also beides, ihr könnt Paprikasugo köcheln und einen Teil davon abfüllen und dann weiterkochen bis ihr Paprikamark habt. Ich kann aber auch schon jetzt sagen, das Papirkamark dauert! Aber – ihr müsst ja nicht dabei bleiben
Nicht alle von uns Leser*innen hier können sich BioQualität leisten oder sie ist gerade verfügbar. Daher mein Tipp! Gönnt eurem Obst und Gemüse ein Natronbad! Das löst viele an der Schale haftenden Pestiziden und anderen Schadstoffe. Wer sehr empfindlich ist, kann so ein Natronbad natürlich immer machen.
TIPP – WIE MACHE ICH EIN NATRONBAD?
Ihr gebt einfach euer Obst oder Gemüse in euer sauberes Spülbecken, dann füllt ihr kaltes Wasser ein und zwar so viel, dass alles gut bedeckt ist. Nun kommt der Trick! Ihr gebt eine Tüte Natron drauf, Backpulver geht auch. Oder ihr verwendet wie ich „Baking Soda“ und davon 5 EL auf eine Ladung Obst oder Gemüse. Ich selbst verwende Baking Soda, weil es so viel günstiger ist. Ihr bekommt es unter anderem in Asialäden für ca. 1,5 € auf 450 Gramm.
Ihr mischt alles gut mit den Händen durch, lasst das Obst oder Gemüse dann für 2 – 5 Minuten im Wasser liegen und spült anschiessend es mit Leitungswasser ab. Teilweise ist es echt der Horror, welche Schlieren da entstehen. Ist es sehr schlimm, wiederholt das Natronbad ein zweites Mal. Das ist meine Methode um Obst und Gemüse relativ schadstofffrei zu bekommen.
Jetzt geht es auch schon direkt zu meinem Thermomix TM5 Rezept. Für ältere Modelle schreibe ich euch die angepassten Mengen über den Zutaten.
Paprikamark im Thermomix herstellen - geht ganz einfach und ist eine tolle Alternative zu Tomatenmark - histaminarm
ZUTATEN-ALTERNATIVEN UND ÄLTERE THERMOMIX-MODELLE:
Ältere Thermomix-Modelle:
Für Modelle vor dem TM5 nehmt ihr bitte nur 1,5 kg Paprika. Danach verfahrt ihr einfach mit den Zubereitungsschritten bitte im Verhältnis (Säure 120 Gramm und Salz circa 25 g). Beim TM31 stellt ihr die Temperatur auf 90°C, er hatt keine 95°C Einstellung. Kann sein, es dauert etwas länger.
Paprika:
Paprika ist eine tolle Alternative zu Tomate und kann nahezu ähnlich verwendet werden. Bei Fructose-Intoleranz sei bemerkt, je farbenfroher die Paprika, desto fructosereicher ist sie. Das Spektrum geht also von grün über gelb, orange zu rot. Paprikasugo oeder Paprikamark kann in allen Reifestadien der Paprika hergestellt werden. Das Verfahren ist immer gleich. Es gibt auch noch die weiße Spitzpaprika.
Säure:
Hier nehmt ihr bitte was ihr vertragt. Von Verjus,(histaminarm) bis Weißweinessig (nicht histaminarm) bis EssigEssenz (histaminarm) oder Limette/Zitrone (individuell) geht alles. EssigEssenz ist histaminarm, bitte beachtet aber dabei, dass ihr bitte nur 1/4 der angegebenen Säuremenge verwendet! Ihr nehmt also 35 g Essigessenz und kein extra Wasser.
Wer so gar keine Säure verträgt kann auch 2 gehäufte TL pure Ascorbinsäure verwenden.
Salz:
Salz dient in Rezepten wie diesen stets nur zur Konservierung und hier ist auf ein Minimum begrenzt. Nehmt bitte ein Salz her, das ihr gut vertragt (bei Histamin-Intoleranz eins ohne Rieselhilfe).
- Prep Time : 10 minutes
- Cook Time : 3h 00 min
- Yield : 1,8 Liter
- Allergens : eifrei - ohne Ei, glutenfrei, histaminarm, laktosefrei, ohne Kasein - kaseinfrei, sojafrei - ohne Soja, vegan, vegetarisch
Ingredients
- Spitzpaprika - 2 Kilo, vorzugsweise rot
- Säure - 150 g siehe bitte oben
- Salz - 30 g
- sterilisierte Gläser und Flaschen - für knapp 2 Liter Volumen
Instructions
Wenn ihr ein Natronbad macht, dann dieses als erstes. Nehmt bitte steriliserte (ausgekochte) Gläser und Deckel.
Paprika halbieren, Kerngehäuse herausbrechen und Paprika in grobe Stücke schneiden.
600 g Paprikastücke einwiegen und 10 Sekunden auf Stufe 2 Mixen, bitte den Messebecher auflegen. Sieht dann vor dem Mixen so aus wie auf dem ersten Foto und nach dem Mixen ist der Topf nur cira 1/4 gefüllt.
Jetzt wiegt ihr wieder 600 g Paprikastücke ein und mixt 15 Sekunden auf Stufe 3, bitte den Messebecher auflegen..
Danach wiegt ihr 250 g Paprikastücke ein und mixt 20 Sekunden auf Stufe 5, bitte den Messebecher auflegen.. Die Mengen werden jetzt kleiner, damit der Topf alles fasst.
Jetzt die restlichen Paprikastücke in den Mixtopf geben und 20 Sekunden auf Stufe 7 mixen, bitte den Messebecher auflegen..
Der Topf sollte jetzt bis zu Markierung II gefüllt sein. Der Topf darf nicht sehr viel über die Markiung II gefüllt sein, da die Masse später beim kochen etwas aufschäumen kann.
Jetzt bringt Ihr die Masse zum Kochen. Hierzu stellt ihr 14 Minuten auf Varoma, Linkslauf Stufe 3, Messerbecher bitte aufsetzen. Die Masse muss einmal richtig aufkochen. Schaut bitte mal am Minute 12 das kann auch je nach Paprikasorte etwas schneller gehen oder auch länger dauern.
Und ab jetzt wird es für euch gemütlicher ;)
Lasst die Masse bei 80 Minuten auf 95°C, Linkslauf Stufe 1,5, OHNE Messbecher einkochen.
Danach wiegt Salz und Säure ein. Diese lasst ihr auf 95°C, Linkslauf Stufe 3 für 15 Sekunden untermischen. Den Messerbecher setzt mal zur Sicherheit auf.
Jetzt kocht ihr die Paprikamasse auf 95°C, Linkslauf Stufe 2 für weitere 20 Minuten, OHNE Messbecher ein.
Messebecher aufsetzen (WICHTIG) und die Masse bei 95°C, Stufe 10 für 1 Minute mixen.
FERTIG IST AN DIESER STELLE DER PAPRIKASUGO! Wenn ihr Sugo wollt, dann füllt ihn jetzt heiss in eure Gläser oder Flaschen ein.
Ich kann empfehlen, einen Teil davon als Sugo abzufüllen und dann mit dem Paprikamark weiter zu verfahren.
PAPRIKAMARK:
Die Dauer richtet sich etwas nach dem Wassergehalt der Paprika.
Bei mir reichten 90 Minuten, 95°C, Linkslauf Stufe 2, ohne Messebecher und mein Paprikamark war fertig. Ich hatte Spitzpaprika verwendet. Diese enthalten nicht so viel Wasser. Bei Gemüsepaprika müsst ihr eventuell noch einmal 45 Minuten bei gleicher Einstellung dazu geben und es länger köcheln. Aber das seht ihr ja dann. Wenn ihr die kompletten 2 Kilo als Mark verkocht, dann kann es sogar sein, dass ihr 2 x 90 Minuten kochen lassen müsst (bei gleicher Einstellung von oben, ohne Messebecher).
Sobald die gewünschte Konsistenz erreicht ist, füllt ihr das heisse Paprikamark in eure sterilisierten Gläser und verschließt sie fest.
HALTBARKEIT:
Einfrieren: Ihr könnt den Sugo und das Mark natürlich auch portionsweise einfrieren. Dafür könnt ihr auch Gläser und Flaschen verwenden. Füllt sie aber bitte nur zu 3/4 da sich die Masse ausdehnt.
Einkochen: Nach dem Verschießen könnt ihr die Gläser für eine längere Haltbarkeit noch einmal im Topf, Einkochautomat oder Backofen einkochen. Ich mache es nicht, da ich die Gläser immer innerhalb weniger Monate aufbrauche.
Kühl und dunkel aufbewahrt (und eingekocht) halten sich Paprikasugo und Paprikamark bis zu einem Jahr.